Allgemein

Interviews mit José Vicente, Direktor der Faculdade Zumbi dos Palmares und John Milton, Professor an der Universität São Paulo

Exklusives Interview mit José Vicente vom 28. September 2020.

Im Gespräch mit Silvio Tamaso D’Onofrio.

 

(Silvio D’Onofrio) Professor José Vicente, sind sie in Ihrer Kindheit oder in Ihrer Jugend mit Monteiro Lobatos Werk für junge Leser*innen in Berührung gekommen? Haben Sie die Bücher über den Sítio do Pica-Pau Amarelo [der Hof des Gelben Spechts] gelesen?

José Vicente: Ja, bin ich. Das Werk gehörte in der Schule zur Pflichtlektüre. In der Schule waren diese Klassiker immer Teil des Lehrplans, weshalb zu meiner Zeit alle jungen Leute mit den Werken Monteiro Lobatos lesen lernten. Und vieler anderer Autoren, nicht wahr?

(SD) Erschienen Ihnen manchmal die Begriffe, die Art und Weise, wie die Geschichten erzählt wurden, beispielsweise in der Darstellung von Tia Nastácia, unangebracht?

Lässt sich Ihrer Meinung nach in diesen Formulierungen aus der Kinder – und Jugendliteratur Monteiro Lobato eine sarkastische oder sogar böswillige Absicht unterstellen? Oder sind sie vielmehr das Werk von jemandem, der wusste, dass er sich an ein junges Lesepublikum wandte und sich deshalb kreativer Freiheit in seinen Ausdrücken bediente, was nachträglich vielleicht Raum für Zweifel geschaffen haben mag? Wie würden Sie das deuten?

José Vicente: Während meines Studiums habe ich mich nicht eingehend mit dem Werk befasst und konnte daher keine kritische Einschätzung dieser Art abgeben. Aber selbst mit der Befähigung zu einer solchen Einschätzung kann ich auch jetzt nicht bestätigen, dass eine solche Absicht hinter der Handlung steckt.

Ob nun beabsichtigt oder nicht, der verursachte Schaden bleibt so wie seine Aus – und Nachwirkungen. Bei den resultierenden Versuchen zur Wiedergutmachung besteht die Gefahr, das konkrete Bedürfnis außer Acht zu lassen, diese Dimensionen wie die Diskrepanz zwischen Minderwertigkeit und Überlegenheit, der Furcht vor dem Fremden oder Anderen, von Intoleranz und Ähnlichem hervorzuheben.

Tatsächlich handelt es sich um sehr konzentrierte Bemühungen, die schließlich die Wahrnehmung des Werkes und des Autors beeinflussen können und damit eine Diskussion eröffnen, die, auch in Anbetracht dessen, was später Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit, das Werk und die Absicht des Autors als auch ihre Einschätzung in immer stärkeren Zweifel gezogen hat.

 

Exklusives Interview mit John Milton vom 16. November 2020.

Im Gespräch mit Silvio Tamaso D’Onofrio.

 

(Silvio Tamaso D’Onofrio) Professor, welche Bedeutung hat Lobato für die Übersetzungswissenschaften?

John Milton: Lobato hat die Bedeutung der Übersetzung für Brasilien betont. Den brasilianischen Leser*innen eröffnete sich mittels der Übersetzung der Blick auf die ganze Welt, über den Tellerrand hinaus, der bis dahin nur portugiesischsprachige Literatur und französischsprachige Literatur in Übersetzung umfasste.

Lobato brachte die Übersetzung englischsprachiger Literatur in den Fokus der Verlagswelt. Ihm ist es teilweise zu verdanken, dass wir heute eine so große Vielfalt an Literatur aus anderen Ländern haben, die in Brasilien übersetzt wird.

(SD) Was hat Sie außer den auf Übersetzung bezogenen Aspekten noch dazu motiviert, ein Buch über Monteiro Lobato zu schreiben?

John Milton: Ich begann, mich für den Themenbereich der Adaption zu interessieren und dabei fiel mir auf, dass die Neuerzählungen von Dona Benta wie As Fábulas, die Episode des Hans Staden im D. Quixote das Crianças und Peter Pan eine sehr interessante Form von Adaption sind. Durch die Neuerzählungen gelingt es Lobato, seine eigenen Ideen in den Geschichten darzulegen. Es sind nicht länger die Werke von Staden, J.M. Barrie, Cervantes oder Aesop, vielmehr sind es Werke Lobatos, in die er seine Ansichten über den maroden brasilianischen Staat unter Vargas Regierung (Peter Pan), die Brutalität der spanischen und portugiesischen Eroberer Lateinamerikas, Kinder – und Jugendliteratur (Peter Pan) und über soziale Ungleichheiten (Fábulas) einfließen lässt. Das ist das zentrale Konzept meines Buches Um País se faz com Tradutores e Traduções: A Importância da Tradução e da Adaptação na Obra de Monteiro Lobato (Martins Fontes 2019) [Ein Land wird gebildet aus Übersetzern und Übersetzungen: die Bedeutung der Übersetzung und der Adaption im Werk von Monteiro Lobato].

 

 

 

 

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Die Herausforderungen, Monteiro Lobatos Werk für das 21. Jahrhundert zu veröffentlichen: Interviews mit Mell Brites, Companhia das Letras und Isabel Lopes Coelho, FTD Educação

Interview mit Mell Brites vom 4. Dezember 2020 in São Paulo.

Im Gespräch mit Silvio Tamaso D’Onofrio.

 

(Silvio D'Onofrio) Frau Brites, sind sie in Ihrer Kindheit oder in Ihrer Jugend mit Monteiro Lobatos Werk für junge Leser*innen in Berührung gekommen? Haben Sie die Bücher über den Sítio do Pica-Pau Amarelo [der Hof des Gelben Spechts] gelesen?

Mell Brites: Ja, ich erinnere mich als Kind u.a. Reinações de Narizinho, Emília no país da gramática, Geografia de dona Benta [Narizinhos Abenteuer, Emília im Land der Grammatik, Dona Bentas Geographie] gelesen zu haben.

(SD) Erschienen Ihnen manchmal die Begriffe, die Art und Weise, wie die Geschichten erzählt wurden, beispielsweise in der Darstellung von Tia Nastácia, unangebracht?

Lässt sich Ihrer Meinung nach in diesen Formulierungen aus der Kinder – und Jugendliteratur Monteiro Lobato eine sarkastische oder sogar böswillige Absicht unterstellen? Oder sind sie vielmehr das Werk von jemandem, der wusste, dass er sich an ein junges Lesepublikum wandte und sich deshalb kreativer Freiheit in seinen Ausdrücken bediente, was nachträglich vielleicht Raum für Zweifel geschaffen haben mag? Wie würden Sie das deuten?

Mell Brites: Was wir in Monteiro Lobatos Werk vorfinden, entstand aus dem historischen Kontext und dem strukturellen Rassismus, der glücklicherweise aktuell in unserem Land diskutiert und bekämpft wird. Die Dringlichkeit des Themas erinnert uns daran, dass es unser aller Aufgabe ist, im Umgang mit diesen Fragen, Achtsamkeit und Verantwortung zu zeigen.

 

Interview mit Isabel Lopes Coelho vom 7. Oktober 2020 in São Paulo.

Im Gespräch mit Silvio Tamaso D'Onofrio.

 

(Silvio D'Onofrio) Frau Coelho, sind sie in Ihrer Kindheit oder in Ihrer Jugend mit Monteiro Lobatos Werk für junge Leser*innen in Berührung gekommen? Haben Sie die Bücher über den Sítio do Pica-Pau Amarelo [der Hof des Gelben Spechts] gelesen?

Isabel Coelho: Mein erster Kontakt mit Monteiro Lobatos Werk war sporadischer Natur: in unserem Haus hatte ich Zugang zu den gesammelten Werken, die meiner Mutter gehörten als sie ein Kind war. Stellen Sie sich vor, was für ein Glück ich hatte. Ich erinnere mich, das eine oder andere Buch gelesen zu haben, aber tatsächlich nicht die komplette Sammlung, die ich erst als Erwachsene in ihrer Gesamtheit kennengelernt habe. Neben seinen Büchern erlebte ich durch die Fernsehserie einen anderen Zugang zu Lobatos Werk.

(SD) Erschienen Ihnen manchmal die Begriffe, die Art und Weise, wie die Geschichten erzählt wurden, beispielsweise in der Darstellung von Tia Nastácia, unangebracht?

Lässt sich Ihrer Meinung nach, ausgehend von diesen Formulierungen in Monteiro Lobatos Kinder – und Jugendliteratur, dem Autor eine sarkastische oder sogar böswillige Absicht unterstellen? Oder sind sie vielmehr das Werk von jemandem, der wusste, dass er sich an ein junges Lesepublikum wandte und sich deshalb kreativer Freiheit in seinen Ausdrücken bediente, was nachträglich vielleicht Raum für Zweifel geschaffen haben mag? Wie würden Sie das deuten?

Isabel Coelho: Vom Standpunkt einer erwachsenen und gewissenhaften Leserin, erhält die Lektüre der heute als polemisch angesehenen Formulierungen Lobatos Werk neue Relevanz. Es ist ein Unbehagen, dass uns dazu veranlasst, die Bedeutung der Positionierung des Autors, seines Werks und des historischen Kontexts zu reflektieren. Dennoch bin ich der Meinung, dass die historische Distanz es uns nicht erlaubt, ein Urteil über die persönlichen Beweggründe des Autors in dieser Angelegenheit zu fällen. Was mir aber durchaus zielführend scheint, ist der informierte Diskurs, der sich uns heute durch unsere Erkenntnisse über die Geschichte, über die Literatur und für unsere soziale Realität eröffnet. Das macht es uns möglich, die heutige Generation von Leser*innen an das Thema heranzuführen und die Wertschätzung eines für unsere Kultur so wichtigen Werkes zu gewährleisten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Entrevista com Isabel Lopes Coelho, Gerente Editorial de Projetos Especiais e Literatura/Paradidáticos – Editora FTD

Entrevista com Isabel Lopes Coelho, Gerente Editorial de Projetos Especiais e Literatura/Paradidáticos – Editora FTD, concedida a Silvio Tamaso D’Onofrio. Em São Paulo, 7 out. 2020.

(Silvio D’Onofrio) Sra. Isabel, a sra. teve contato com a obra infantojuvenil de Monteiro Lobato em sua infância, em sua juventude? Leu os livros do Sítio do Pica-Pau Amarelo?

Isabel Lopes Coelho: Meu contato com a obra de Monteiro Lobato na infância se deu de maneira híbrida: eu tinha à disposição na minha casa a coleção completa das obras, que eram da minha mãe quando ela era menina. Imagine a sorte! Lembro de ler um ou outro livro, não exatamente a coleção completa – que eu só vim a conhecer em sua totalidade quando adulta. Além das obras impressas, eu também tinha contato com o programa de televisão, que proporcionava uma outra experiência de contato com o mundo lobatiano.

(SD) A sra. alguma vez achou incômodas as colocações, o jeito das histórias, como era retratada a Nastácia, por exemplo? Na sua opinião, essas construções de Monteiro Lobato, em sua obra infantojuvenil, foram construídas com sarcasmo, ou mesmo maldade, ou foram fruto da criação de alguém que sabia que se comunicava com um leitorado jovem e por isso se utilizou de liberdade criativa e de expressão – o que talvez tenha dado margem a dúvidas. Como a sra. interpreta isso?

Isabel Lopes Coelho: Como leitora adulta e consciente, as colocações hoje consideradas polêmicas na obra de Lobato colocam um ponto de atenção na leitura. Um incômodo que nos faz refletir sobre o significado do posicionamento do autor, da obra e do contexto histórico. Porém, acredito que o distanciamento histórico não nos permite afirmar se o autor tinha alguma motivação pessoal em tais considerações. Mas, o que me parece mais eficiente é podermos, hoje, discutir a questão à luz do nosso conhecimento da história, da literatura, da nossa realidade social, pensando nos leitores da geração atual e na necessária mediação que o tema requer, garantindo a valorização de uma obra tão importante para a nossa cultura.

 

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Entrevista com Mell Brites, Editora Executiva da Companhia das Letras

Entrevista com Mell Brites. Concedida a Silvio Tamaso D’Onofrio. Em São Paulo, 4 dez. 2020.

(Silvio D’Onofrio) Sra. Mell, a sra. teve contato com a obra infantojuvenil de Monteiro Lobato em sua infância, em sua juventude? Leu os livros do Sítio do Pica-Pau Amarelo?

Mell Brites: Sim, lembro de ler quando criança Reinações de Narizinho, Emília no país da gramática, Geografia de dona Benta, entre outros títulos.

(SD) A sra. alguma vez achou incômodas as colocações, o jeito das histórias, como era retratada a Nastácia, por exemplo? Na sua opinião, essas construções de Monteiro Lobato, em sua obra infantojuvenil, foram construídas com sarcasmo, ou mesmo maldade, ou foram fruto da criação de alguém que sabia que se comunicava com um leitorado jovem e por isso se utilizou de liberdade criativa e de expressão – o que talvez tenha dado margem a dúvidas. Como a sra. interpreta isso?

Mell Brites: O que vemos na obra do Lobato é resultado de um contexto histórico e do racismo estrutural do país que, felizmente, tanto vem sendo discutido e combatido atualmente. Esse tema é urgente e me parece que é tarefa de todos olhar com cuidado e responsabilidade para essas questões em sua produção.

 

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2. Tagung zu Monteiro Lobato Germersheim 2020

2. TAGUNG ZU MONTEIRO LOBATO

FFLCH - Philosphische Fakultät der Universität São Paulo

FTSK - Fachbereich für Translation, Sprach - und Kulturwissenschaften der JGU Mainz

Germersheim 2020

Finanziert durch das Gutenberg Lehrkolleg GLK-JGU

 

 

ORGANISATIONSKOMITEE

 

Koordination

Prof. Dr. Cornelia Sieber – Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU)

Prof. Dr. John Milton – Universität São Paulo (USP)

Dr. Vanete Santana-Dezmann – Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU)

Koordinationsassistent

Dr. Silvio Tamaso D’Onofrio – Universidade de São Paulo (USP)

Silvano Loureiro Pinto – Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU)

Zertifikate

Dr. Amaya O. M. de A. Prado – Staatliche Universität Mato Grosso do Sul (UFMS)

Éverton Campos Souza – Staatliche Universität Mato Grosso do Sul (UFMS)

Fabiane Lemos de Freitas Garcia, M.A. – Staatliche Universität Mato Grosso do Sul (UFMS)

Helen de Oliveira Silva – Staatliche Universität São Paulo – Assis (UNESP)

Prof. Dr. Tania Regina de Luca – Staatliche Universität São Paulo – Assis (UNESP)

Kommunikation

Anne Burgert – Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU)

Dr. Emerson Tin – Faculdades de Campinas (FACAMP)

Dr. Nilce M. Pereira – Staatliche Universität São Paulo – São José do Rio Preto (UNESP)

Dr. Silvia Cobelo – Universität São Paulo (USP)

Vanessa de Paula Hey – Staatliche Universität Paraná (UFPR)

Interviews

Dr. Silvio Tamaso D’Onofrio – Universität São Paulo (USP)

Übersetzung

Silvano Loureiro Pinto – Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU)

Design

Magno Silveira – Magno Studio

Gabriel Sá – Magno Studio

 

 

KONFERENZEN & REDNER*INNEN

 

Prof. Dr. JOHN MILTON – Universität São Paulo (USP)

Konferenz I: Emília im Käfig, Hans Staden im Kochtopf, Peter Pan auf der Anklagebank und Lobato im Gefängnis: die Adaptionen Monteiro Lobatos

Überblick: Die Grundlage für diesen Vortrag bildet mein 2019 veröffentlichtes Buch mit dem Titel Um País se Faz com Traduções e Tradutores: a importância da tradução e da adaptação na obra de Monteiro Lobato (São Paulo: Martins Fontes). Analysiert werden die Adaptionen Monteiro Lobatos mit besonderem Augenmerk auf Hans Staden (1927), Peter Pan (1930) und Der Don Quixote der Kinder(1936). Durch Dona Bentas (Nach-)Erzählungen gelingt es Lobato, seine eigenen Ansichten in diese Adaptionen einfließen zu lassen: im Don Quixote der Kinder, erteilt er Ratschläge zum Verfassen von Kinder - und Jugend Literatur und Emília tut es Don Quixote gleich und wird verrückt; im Hans Staden äußert er seine Kritik an der Kolonialisierung des Lateinamerikanischen Kontinents durch die Portugiesen und Spanier, lobt die Eingeborenen Brasiliens und akzeptiert sogar ihren Kannibalismus, womit er den Zorn katholischen Kirche auf sich zog, was ein Grund für seine Verhaftung im Jahre 1941 war.

Biografie: John Milton machte 1978 seinen Abschluss in Englischer und Spanischer Literatur an der Universität Wales in Swansea. Es folgten Studien in Angewandter Linguistik, die 1986 mit einem M.A. an der Pontifícia Universidade Católica de São Paulo (PUC-SP) abschloss. 1990 erhielt er seinen Doktor in Englischer Literatur von der Universität São Paulo wo er derzeit Professor für Translationswissenschaft am FFLCH ist. Er forscht in den Bereichen Literaturübersetzung, Soziologie und Geschichte der Übersetzung, sowie Übersetzung und Adaption. Bis 1999 als Privatdozent tätig, wurde 2012 zum ordentlichen Professor berufen. Von 2002 - 2015 koordinierte er die Kurse für den M.A. und das Doktorandenprogramm der Translationswissenschaften (TRADUSP-FFLCH-USP) am FFLCH. Er ist Autor und Übersetzer zahlreicher Bücher. 2019 veröffentlichte er Um país se faz com tradutores e traduções: a importância da tradução e da adaptação na obra de Monteiro Lobato im Verlag Martins Fontes. Kontakt: jmilton6[at]yahoo.com

 

Dr. JOSÉ VICENTE – Faculdade Zumbi dos Palmares

Konferenz II: Afrika, Monteiro Lobato und andere Themen

Überblick: [in Kürze]

Biografie: José Vicente ist Anwalt und promovierter Erziehungswissenschaftler mit einem Doktortitel der Unimep. Zudem hat Mastertitel in den Fachbereichen Verwaltung (Metodista Piracicaba) und Rechtwissenschaften (Escola Paulista de Direito). Er ist Gründer und Direktor der Faculdade Zumbi dos Palmares, Gründer und Vorsitzender der Afrobras, der Afrobrasilianischen Gesellscahft für Soziale und Kulturelle Entwicklung, sowie Gründer und aktives Mitglied der wohltätigen Organisation Todos pela Educação. Er ist zudem Mitglied der Conap-Kommission (Comissão Nacional de Acompanhamento e Controle Social do Prouni) zur Beobachtung und Umsetzung sozialer Chancengleichheit, Mitglied des Beratungsstabs für Rechtsforschung im CNJ (Conselho Nacional de Justiça), Mitglied der Kommission zur Beobachtung des Systems für differenzierte Punkteverteilung, Mitglied der Kommission zur Beobachtung und Umsetzung der Inklusion und Gleichstellung an der Universität São Paulo, der Studienkommission der Fiesp (Wirtschaftsverband der Industrien des Staates São Paulo), Ratsmitglied im CIEE (Centro de Integração Empresa Escola), sowie Gründungs- und Ratsmitglied der Paulo Evaristo Arns-Kommission zur Verteidiung der Menschenrechte. Er ist zudem Verfasser des Werkes Discursos Afirmativos (Verlag Unipalmares, 2018).

 

 

MITARBEITER*INNEN DES PROJEKTS “TRADUZINDO LOBATO”

 

Dr. VANETE SANTANA-DEZMANN – Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU)

Biografie: Vanete Santana-Dezmann ist Dozentin für Übersetzung, am Arbeitsbereich für Spanische und Portugiesische Kultur und Translationswissenschaft am FTSK der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Nach der Promotion setzte sie 2016 Ihre Forschung an der Universiät von São Paulo (USP) und in einem durch die FAPESP finanzierten Forschungsaufenthalt am Goethe Museum in Düsseldorf fort. Ihren Master (2002) sowie ihren Doktortitel (2007) erhielt sie in angewandter Linguistik und Übersetzungstheorie von der Universität Campinas (UNICAMP) mit einem durch das DAAD und CAPES finanzierten Forschungsstipendium und einem Aufenthalt an der Freien Universität Berlin. An der Universität Campinas spezialisierte sie sich 1998 mit Unterstützung des CNPq (Gremium für Forschung und Entwicklung in Technologie und Wissenschaft) auf dem Gebiet der Literaturtheorie, nachdem sie 1997 ihren Abschluss in Literatur - und Sprachwissenschaften erlangt hatte. Sie ist Beraterin der Hessischen Lehrkraftakademie und koordiniert ehrenamtlich die Aktivitäten der Volkshochschule-Neuss im Bereich der Brasilianischen Kultur. Zu ihren Veröffentlichungen zählen wissenschaftliche Artikel, Bücher und Vorträge, unter denen das Buch Hy Brasil – a construção de uma nação hervorzuheben ist. Darin präsentiert sie die Ergebnisse ihrer Forschung zu Monteiro Lobatos Adaptionen der Wahrhaftigen Historia von Hans Staden, die im Kontext der Konstruktion einer nationalen Identität Brasiliens analysiert werden. Kontakt: vasantan[at]uni-mainz.de.

 

Dr. MARCEL VEJMELKA – Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU)

Biografie: Marcel Vejmelka ist Koordinator für Internationale Beziehungen und Dozent am Arbeitsbereich Spanisch und Portugiesisch des Fachbereichst 06 'Translation, Sprach - & Kulturwissenschaften' (FTSK) der Johannes Gutenberg Univerisät Mainz in Germersheim. Für seine Post-Doc-Studien erhielt er 2007/2008 ein Stipendium des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Justus-Liebig Universiätt Giessen. 2004 promovierte er an der Freien Universität Berlin in Studien zu Lateinamerika und Brasilien, nachdem er bereits 2000 an der Humboldt Universität Berlin seinen Abschluss in Übersetzungswissenschaften in Spanisch und Portugiesisch gemacht hatte. Er verfügt über fundierte Forschungs - und Lehrerfahrung in den Bereichen Literatur, Kultur und Übersetzung mit besonderem Fokus auf Brasilianische und Hispano-Amerikanische Literatur. Seine Forschungsinteressen, die sich vor allem auf die Fachbereiche Literarische Übersetzung, Brasilianische und Hispano-Amerikanische Literatur konzentrieren, hat er seit kurzem auch auf Themen der Popkultur (Fußball, Musik, HQ) ausgeweitet. Sein CV ist unter http://lattes.cnpq.br/5562230445012805 einzusehen.

 

LEON BECHTLUFT – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

STEPHANIE BECKER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

MAGDALENA GLEIS – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

FABIO GÄNSER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

KIM KÖRBER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

GERÔNIMO LOSS-BERGMANN – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

SILVANO LOUREIRO PINTO – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

Studiert am FTSK Portugiesisch, Englisch und Französisch mit besonderem Fokus auf literarische Übersetzung und der Übersetzung als barrierefreie Kommunikation. Seit Juni 2020 Assistent im GLK Projekt "Traduzindo Lobato".

 

LEANDRO-DUARTE MAR – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

MAX MAYER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

ISAAC MOLINA CHORRES – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

DANIEL SAWATZKY – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

DESIRÉE STRITZINGER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

BEATRIZ VIANA DANTAS – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

ANNIKA WÜST – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

 

VORTRÄGE & VORTRAGENDE

 

Dr. EMERSON TIN – Faculdades de Campinas (FACAMP)

Vortrag 1: "Wäre Ihnen ein Brief von uns genehm?" - Monteiro Lobatos Briefe als Mittel der Intervention

Überblick: In einem Brief an seinen Godofredo Rangel, datiert vom 5. September 1943 reflektiert Monteiro Lobato das Ausmaß seiner Korrespondenz, indem scherzahft anmerkte : "Minha correspondência geral é incrível. Tenho cartas de todo mundo importante desta terra e de outras. Se procurar bem, sou capaz de descobrir algum autógrafo do Pithecanthropus erectus...". [Meine Korrespondenz ist überhaupt unglaublich. Ich habe Briefe von allen, die von Bedeutung sind, ob hierzulande oder anderswo. Wenn ich aufmerksam suchen würde, fände ich wohl sogar einen mit der Unterschrift des Pithecanthropus erectus...". Der andere stammt aus einem Brief an Cesídio Ambrogi, datiert vom 15. Januar 1947: "Nunca deixei carta sem resposta. Acho uma grande incivilidade". ["Nie bin ich die Antwort auf einen Brief schuldig geblieben. Ich finde, das ist eine große Unhöflichkeit."]. Aus diesen beiden Auszügen lässt sich schließen, dass für Monteiro Lobato die Bedeutung des Briefverkehrs weit über den pragmatischen Zweck des Briefes als unmittelbarer Informationsträger hinausgeht. Für Lobato bedeutet der Brief mit all seinen Einschränkungen, die Möglichkeit des aktiven Wirkens: eines pädagogischen, politischen und sozialen Wirkens.

Biografie: Emerson Tin schloß 1996 an der Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP) seine Studien in Literatur - und Sprachwissenschaften ab. Ein Jahr später erhielt er von der Pontifícia Universidade Católica de Campinas (PUCCAMP) einen Abschluss in Rechtswissenschaften und Soziologie. Er kehrte an die UNICAMP zurück, wo er 2003 zunächst seinen M.A. und 2007 seinen Doktor in Literaturtheorie und Literaturgeschichte erhielt. Seit 2005 ist er für den FTD Verlag in derVeröffentlichung und Projektentwicklung tätig. Derzeit ist er Professor für portugiesische Literatur - und Sprachwissenschaft der Faculdades de Campinas (FACAMP). Er war an der Veröffenlichung des Buches Monteiro Lobato, livro a livro: Obra infantil beteiligt, das 2009 im Unesp Verlag erschien und mit dem Jabuti Preis für Literaturtheorie und Kritik sowie als Buch des Jahres in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet wurde. Im selben Verlag erschien 2014 Monteiro Lobato, livro a livro: Obra adulta, an dessen Veröffentlichung er ebenfalls beteiligt war. Zudem ist er, neben Hélio Guimarães und Milena Ribeiro Martins, technischer Berater im FTD Verlag für die Neuauflage des Werks von Monteiro Lobato. Er ist auch Herausgeber folgender Bücher: A arte de escrever cartas (Editora da UNICAMP, 2005); Quando o carteiro chegou... –Cartões-postais a Purezinha (Editora Moderna, 2006; mit Marisa Lajolo); Antologia de poesia barroca brasileira (Companhia Editora Nacional, Lazúli, 2007); Para sempre: cinquenta cartas de amor de todos os tempos (Globo, 2009; mit einem Vorwort von Renato Janine Ribeiro) und 318 citações do padre Antônio Vieira escolhidas e anotadas por Emerson Tin (Tordesilhas, 2011). Kontakt: emerson.tin[at]facamp.com.br

 

Prof. Dr. TANIA REGINA DE LUCA – Staatliche Universitat São Paulo – Assis (UNESP)

Vortrag 2: Monteiro Lobato und die Presse vor der Veröffentlichung von ‚Jeca Tatu‘

Überblick: Die Bedeutung der Presse im Prozess des schriftstellerischen Werdegangs ist in der Fachliteratur bereits gut dokumentiert. Monteiro Lobato bietet insofern ein besonders interessantes Beispiel, als das er, obwohl er bald in der Lage war, sich seinen Lebensunterhalt fernab des literarischen Schaffens zu verdienen, sein Leben lang darin bestrebt war, seinen Beitrag zur Arbeit der Zeitungen und Zeitschriften zu leisten. Zudem war er ein eifriger Übersetzer, sowie ein gefeierter Herausgeber und Schriftsteller. Dabei zeichnet sein Verhätlnis zur Presse ein ungewöhnliches Bild. Hier stellt sich u.a . die Frage, welcher Art das Verhältnis zwischen Lobato und den Zeitungen war, bevor die berühmten Artikel von 1914 veröffentlicht wurden. Welche Strategie wählte er für eine Annäherung an die Tageszeitungen, die für alle, die in der belesenen Welt nach Anerkennung streben, unausweichliche Instanzen darstellen. Diese Fragen stehen sollen in den Vordergrund gerückt werden.

Biografie: Tania Regina de Luca ist Historikerin mit einem M.A. und einem Doktortitel in Sozialgeschichte von der Unversität São Paulo (USP). Sie ist Professorin für Geschichte der Brasilianischen Republik im Aufbaustudiengang für Geschichte an der Unesp/Assis sowie Forscherin des CNPq (Gremium für Forschung und Entwicklung in Technologie und Wissenschaft). Zu ihren Arbeits - und Forschungsbereichen gehören die Geschichte der Medien wie auch Geistesgeschichte, die sie in diversen Büchern und Artikeln untersucht hat. Kontakt: trdeluca[at]uol.com.br

 

Dr. NILCE PEREIRA – Staatliche Universitat São Paulo – São José do Rio Preto (UNESP)

Vortrag 3: Illustrateure, Illustrationen und visuelle Aspekte in Monteiro Lobatos schriftstellerischem und übersetzerischem Werk

Überblick: Der Vortrag behandelt die Illustrationen im Werk von Monteiro Lobato, besonders in seinen Kinder-und Jugendbüchern, sowie in den von ihm übersetzten Erzählungen, die zumeist ebenfalls illustriert ist. Zusätzlich zu der Art und Weise wie Geschenhnisse und Figuren in den Geschichten abgebildet werden oder wie sie selbst eine Erzählung bilden können, wird auch auf die Beziehung zwischen den Bildern und den Texten, die ihnen innerhalb der besprochenen Werke Bedeutung verleihen, einzugehen sein.

Biografie: Nilce Pereira ist Dozentin für Englisch am IBICLE, dem Fachbereich für Neuere Literatur - und
Sprachwissenschaften des Instituts für Biowissenschaften, Literatur - und Sprachwissenschaften und Exakte Wissenschaften der Universidade Estadual Paulista (UNESP). Als Absolventin des Postgraduierten Programms dieses Instituts betreibt sie Forschungen in den Bereichen Translationswissenschaften und zu intersemiotischen Systemen von Literatur und Bild. Sie erhielt ihren B.A. und ihre Zertifizierung zur Übersetzerin 1991 von der IBILCE/UNESP und spezialisierte sich mit einem weiterführenden Studium auf die Englische Sprache, das sie 1998 am gleichen Institut abschloss. Dem folgten 2003 ein M.A. und 2008 ein Doktortitel in Englischer Literatur und Linguistik an der Universidade e São Paulo (USP). Während ihrer Promotion verbrachte sie ein Jahr (2005-2006) an der Universität Surrey, England im Rahmen eines Stipendiums. Zudem hat sich in einem Post-Doc Studium der USP 2014 im Bereich Linguistik weiter in Translationswissenschaften spezialisiert. Ihre Lehre und Forschung konzentrieren sich auf die Fachbereiche Sprachunterricht, Englische Literatur - und Kulturwissenschaften, Übersetzung / Übertragung (Englisch - Portugiesisch - Englisch), Redaktion, Ausarbeitung von Lehrmaterialien und Terminologiedatenbanken, sowie dem Studium der Intersemiotik von Schrift und Bild in illustrierter Literatur, Kinder - und Jugendliteratur und Comics aus einer translationswissenschaftlichen Perspektive. Kontakt: nm.pereira[at]unesp.br

 

Dr. SILVIA COBELO – Universität São Paulo (USP)

Kurzvotrag 4: Die Adaption in der Erzählung Saci Sarará und neue Erkenntnisse über Lobatos Wirkung in Argentinien

Überblick: Im August dieses Jahres wurde in Buenos Aires im Risco-Verlag das Buch Saci Sarará veröffentlicht. Darin wird die Geschichte von Lúcio erzählt, einem schwarzen Jungen mit Albinismus, der nur ein Bein hat und daher den Spitznamen Saci trägt, als der er sich schließlich entpuppt.
Zunächst als Drehbuch für einen Film geschrieben, wurde der Text auf Spanisch übersetzt, in einem urbanen und mythologischen Kontext neu gestaltet und mit grafischen Einschüben versehen. So entsteht eine kreative Dynamik zwischen Autorin und Übersetzer, Illustrator und Verleger. Die Veränderungen, die der Text in diesem Prozess erfahren hat, reichen von Paraphrasen, die einen Bezug zu brasilianischen Mythen und Legenden sowie Besonderheiten der Kultur herstellen über die Genese eines Mini-Buches basierend auf einem Auszug aus Lobatos Saci, der von der Autorin adaptiert wurde, sowie der Anpassung des für den Saci charakteristischen Aspektes des Pfeiferauchens, das heute im Genre der Kinderliteratur als unangebracht gilt. Abschließend folgt ein Exkurs zu Agents of Translation (Eds. Milton & Bandia, 2009) sowie zu Lobatos Rolle als Wegbereiter im traditionellen Brasilianisch-Argentinischen Brückenschlag zwischen den beiden Kulturen (,den wir hier nachzustellen wagen): Angefangen bei den zwischen beiden Ländern geförderten Übersetzungen (Albieri, 2009), darunter die vollständige Übersetzung und Veröffentlichung des Sítio do Pica-Pau Amarelo in ganz Latein-Amerika und gipfelnd in seinem Umzug in die Hautstadt Buenos Aires, wo er ein Jahr lang lebte, bevor er kurz vor seinem Tod nach Brasilien zurückkehrte.

Biografie: Silvia Cobelo ist Autorin und Übersetzerin. Sie ist zudem eine der leitenden Forscher*innen in drei vom Gremium für Forschung und Entwicklung in Technologie und Wissenschaft (CNPq) anerkannten Forschungsgruppen. Nach eingehenden Studien zu den Übersetzungen und Adaptationen des Don Quixote, denen sie sich jeweils in ihrem M.A. und während ihrer Promotion gewidmet hat, konzentriert sich ihre Forschung derzeit auf die intersemiotischen Adaptionen Cervantes', die den Gegenstand ihrer Post-Doc Studien an der Philosphischen Fakultät der Universität São Paulo (FFLCH-USP) bilden. Kontakt: silvia.cobelo[at]alumni.usp.br

 

Dra. MARINA DARMAROS – Unversität São Paulo (USP)

Vortrag 5: Emilia, die Musterbürgerin: ‚Monteiru Lobatu‘ in der Soviet Union

Überblick: In diesem Vortrag analysiere ich die Übersetzung ins Russische, die in der ehemaligen Sowjetunion unter dem Titel Orden jioltogo diatla (1961) (portugiesisch 'Ordem do Pica-Pau Amarelo') angefertigt wurde und Ausschnitte aus As Reinações de Narizinho und Memórias de Emília enthält. Bis zur Veröffentlichung musste die Übersetzung einige Änderungen über sich ergehen lassen: Erwähnungen und Verweise auf privaten Besitz des 'Sitio' wurden umgeschrieben, Handlungen der Figuren bekamen erzieherischen und moralisierenden Charakter, Kritiken an Historikern und Philosophen wurden getilgt und rassistische Bemerkungen über Tia Nastácia wurden abgeschwächt. Darüber hinaus sind alle Verweise auf Gestalten aus Hollywood, die dem `Sítio`einen Besuch abstatten, entfernt worden.

Biografie: Marina Darmaros hat einen M.A. in Internationalem Journalismus von der Rossisski Universitet Drujbi Narodov und promovierte in Russischer Literatur und Kultur an der USP. Sie hat am Fachbereich für Philologie der Lomonóssov - Universität Moskau doziert und war von 2007 - 2014, ebenfalls in Moskau, Korrespondentin für einige große Mediengruppen, darunter Radio France Internationale, Globo News, The Moscow Times und Folha de São Paulo. Das Hauptaugenmerk ihrer Forschung richtet sich auf die Archive der ehemaligen Sowjet Union, die behördliche Kontrolle (gatekeeping) und Zensur, besonders aus translationswissenschaftlichem Blickwinkel. Zu den Autoren, die sie bereits in Russischer Überstung untersucht hat, zählen Monteiro Lobato und Jorge Amado, die in der ehemaligen Sowjet Union großen Anklang gefunden haben. Kontakt: marinadarmaros[at]gmail.com

 

Dra. VANETE SANTANA-DEZMANN – Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU)

Vortrag 6: Emília plappert auf Deutsch - Politisch korrekte Rede in der Übersetzung der Reinações de Narizinho

Überblick: In seinen Reinações de Narizinho bedient sich Monteiro Lobato der Mundart der ländlichen Regionen innerhalb São Paulos zu Beginn des 20. Jahrhunderts, um seinen Figuren Charakter und seinen Texten den unangestrengten Ton und leicht zugänglichen Stil einer mündlichen Erzählung zu verleihen. Die Übersetzung dieser Mundart und Erzählweise ins Deutsche des 21. Jahrhundert stellt uns vor Herausforderungen, aus denen Überlegungen zu politisch korrekter Rede und Rassismus hervorgehen, die es uns ermöglichen können das literarische Werk für Kinder des Autors des 'Sítio do Picapau Amarelo'[Der Hof des gelben Spechts] tiefgreifender zu analysieren. Mein Zeil ist es, einen Teil dieser Überlegungen vorzustellen.

Biografie: Vanete Santana-Dezmann ist Dozentin für Übersetzung, am Arbeitsbereich für Spanische und Portugiesische Kultur und Translationswissenschaft am FTSK der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Nach der Promotion setzte sie 2016 Ihre Forschung an der Universiät von São Paulo (USP) und in einem durch die FAPESP finanzierten Forschungsaufenthalt am Goethe Museum in Düsseldorf fort. Ihren Master (2002) sowie ihren Doktortitel (2007) erhielt sie in angewandter Linguistik und Übersetzungstheorie von der Universität Campinas (UNICAMP) mit einem durch das DAAD und CAPES finanzierten Forschungsstipendium und einem Aufenthalt an der Freien Universität Berlin. An der Universität Campinas spezialisierte sie sich 1998 mit Unterstützung des CNPq (Gremium für Forschung und Entwicklung in Technologie und Wissenschaft) auf dem Gebiet der Literaturtheorie, nachdem sie 1997 ihren Abschluss in Literatur - und Sprachwissenschaften erlangt hatte. Sie ist Beraterin der Hessischen Lehrkraftakademie und koordiniert ehrenamtlich die Aktivitäten der Volkshochschule-Neuss im Bereich der Brasilianischen Kultur. Zu ihren Veröffentlichungen zählen wissenschaftliche Artikel, Bücher und Vorträge, unter denen das Buch Hy Brasil – a construção de uma nação hervorzuheben ist. Darin präsentiert sie die Ergebnisse ihrer Forschung zu Monteiro Lobatos Adaptionen der Wahrhaftigen Historia von Hans Staden, die im Kontext der Konstruktion einer nationalen Identität Brasiliens analysiert werden. Kontakt: vasantan[at]uni-mainz.de.

 

Dr. MARIANA BUSSAB – Escola Superior de Propaganda e Marketing (ESPM)  & Casa de Cultura “Os Capoeira”

Vortrag 7: Die Capoeira in Brasilien, Deutschland und im Werk Monteiro Lobatos

Überblick: [in Kürze]

 

Biografie: Mariana promovierte an der ESPM in Internationaler Wirtschaftswissenschaft, nachdem sie in diesem Fachbereich bereits an der EAESP-FGV einen Master erlangt hatte. Im Moment ist sie Dozentin für die Studiengänge der ESPM in den Bereichen Marketing und Branding. Ihre Forschungsinteresse konzentriert sich besonders auf den Konsum kulutreller Produkte. Sie war bereits als Leiterin der Marketing-Abteilung von Konzernen wie Johnson & Johnson und Schering-Plough tätig. Sie ist verantwortlich für administrativen Bereich der Associação Capoeira Mandinga. Zudem ist sie Gründungsmitglied und Direktorin der Casa de Cultura 'Os Capoeira'. Kontakt: bussab.mariana[at]gmail.com

 

Dr. MILENA RIBEIRO MARTINS – Universidade Federal do Paraná (UFPR)

Vortrag 8: 'Negrinha' - Fiktion als Anklage.

Überblick: Dieser Vortrag präsentiert und analysiert Monteiro Lobatos Erzählung 'Negrinha', die 1920 zeitgleich mit seinem Kinderbuch 'A menina do Narizinho arrebitado' veröffentlicht wurde. Die Darstellung der Gewalt, die das schwarze, verwaiste und namenlose Kind unter einer weißen, katholischen und wohlhabenden Frau zu spüren bekommt, stellt zwei gegensätzliche soziale Extreme einander gegenüber. Gleichzeitg stellt diese Konstruktionen bloß und fordert Leser*innen auf, eine bestimmte Position zu beziehen, die in der Analyse thematisiert werden soll. Der Blickwinkel des Erzählers und die Strategien, durch welche die beiden entgegengesetzten Figuren - Negrinha und Dona Inácia - konstruiert werden, sind grundlegende Elemente für das Verständnis von Monteiro Lobatos realistischer und engagierter Literatur.

Biografie: Milena Ribeiro Martins ist Dozentin für Literatur - und Sprachwissenschaften sowie weiterführende Studien in Literaturwissenschaft an der Universidade Federal do Paraná (UFPR). Sie erhielt 1995 einen B.A. und 1997 einen M.A. in Literatur - und Sprachwissenschaften von der Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP), wo sie 2003 ihre Promotion in Literaturtheorie und Literaturgeschichte ebenfalls erfolgreich abschloss. Ihre Lehre und ihre Forschungsinteressen konzentrierern sich derzeit auf die Brasilianische Literatur, Geschichte der Literatur, die Geschichte des Buches und des Lesens, Monteiro Lobato, den Brasilianischen Modernismo, sowie auf die (Aus)Bildung von Leser*innen und die Bibliothek in Schulen. Kontakt: milenarm[at]hotmail.com

 

Dr. CILZA BIGNOTTO – Staatliche Universität Ouro Preto (UFOP)

Vortrag 9: Onkel, Prinzessinnen und Sacis: die Darstellung von Schwarzen Menschen in den Kinderbüchern von Monteiro Lobato

Überblick: Wie gestaltete sich die Darstellung von Menschen schwarzer Hautfarbe brasilianischen Kinderbüchern, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlicht wurden? Wie lassen sich die literarischen Figuren von Schwarzen in Monteiro Lobatos Werk für junge Leser*innen in Relation zu diesen Darstellungen in vorangegangenen Werken betrachten? Dieser Vortrag sucht nach Antworten auf diese Fragen durch eine Analyse der Erzählungen Histórias da nossa terra (1907) von Júlia Lopes de Almeida, Contos pátrios (1904) von Coelho Neto und Olavo Bilac, Flor Encarnada; Pérola da manhã: contos do folclore africano (1920) von Arnaldo Pereira Barreto u.a.. Diese Analyse gründet sich auf M.O. Grenbys Thesen zu thematischer und formaler Kontinuität in Kinder - und Jugendliteratur, wie sie in seiner Studie Children's Literature(Edinburgh University Press, 2008) dargelegt werden.

Biografie: Cilza Bignotto ist Dozentin für Literaturtheorie und Brasilianische Literatur an der Staatlichen Universität Ouro Preto (UFOP). Sie erhielt ihren M.A. und ihre Doktortitel in Literaturtheorie und Literaturgeschichte am IEL der Staatlichen Universität Campinas (UNICAMP). Unter ihren veröffentlichten Werken sind hier besonders die Kapitel in Monteiro Lobato livro a livro: obra infantil (2008), hgg.: João Luís Ceccantini e Marisa Lajolo und in Monteiro Lobato livro a livro: obra adulta (2014), hg.: Marisa Lajolo zu erwähnen. 2018 veröffentlichte sie im Unesp Verlag mit dem Titel Figuras de autor, figuras de editor: as práticas editoriais de Monteiro Lobato ein Buch, das den Autor Monteiro Lobato in seiner Rolle als Herausgeber untersucht. Kontakt: cilzab[at]uol.com.br

 

Dr. AMAYA PRADO – Staatliche Universität Mato Grosso do Sul (UFMS)

Vortrag 10: Jecas, Tanten Nastácias und ihre Stimmen in der Untersuchung über den Saci 1917

Überblick: Indem er die Aussagen von Leser*innen, die 1917 im Estadão veröffentlicht wurden, in sein Buch O Saci Pererê: resultado de um inquérito [Saci Pererê: Ergebnis einer Untersuchung] überträgt, entwickelt Monteiro Lobato vor allem zwei Diskurse, den der Polarisierung und der Ironie, und verknüpft diese zum Leitfaden, der sein Werk zusammenhält. Diese Diskurse wiederum, die von der Widmung bis zum Epilog präsent sind, führen zu problematischen Dichotomien wie zwischen 'gebildet und ungebildet', 'gelehrt und populär' oder 'Stadt und Land', die sich durch alle möglichen Bereiche ziehen, von der Kleidung, den Getränken über das politische Szenario bis hin zu Landschaften und Umgebungen.
Gleichermaßen basiert die Struktur des Buches, das als Erzählung aufgebaut ist, auf der fiktionalisierten Wiedergabe historischer Ereignisse. Hier lassen sich zwei Stimmen unterscheiden: der des Journalisten Lobato und der des Editors Lobato, dieser in der Rolle des Erzählers, jener als Figur der Erzählung. Zwei Stimmen, die sich zu Beginn des Buches voneinander zu distanzieren scheinen, sich aber zum Ende hin zusammenfügen und einig darin bestrebt sind, ein nationalistisches Ideal zu verteidigen, aus dem ein wirklichkeitsgetreues Bild des Brasilianischen Staates entstehen mag.

Biografie: Amaya Prado erhielt 1993 ihren Abschluss in Literatur - und Sprachwissenschaften von der staatlichen Universität São Paulo Júlio Mesquita Filho (UNESP). Es folgten ein M.A. von der staatlichen Universität Mato Grosso do Sul (UFMS-2007) und ein Doktortitel von der Mackenzie Presbyterian Universtät São Paulo (2016), beide ebenfalls im Fachbereich Literatur - und Sprachwissenschaften. Derzeit ist sie Professorin an der UFMS. Ihre Lehre und Forschung konzentrieren sich auf Kinder - und Jugendliteratur und auf die Lektüre und Literatur in Spanischer Sprache. Kontakt: amaya.prado[at]gmail.com

 

Dr. LETÍCIA GOELLNER – Pontifícia Universidade Católica – Chile (PUC)

Vortrag 11: Monteiro Lobato in Chile

Überblick: Dieser Vortrag präsentiert einige der ersten Überlegungen im Rahmen eines Projekts zur Übersetzung von Monteiro Lobatos Werk in Spanischer Sprache, das 2020 beginnen soll. Die zentrale Idee dieser Arbeit ist es, zunächst einen Vergleich der bisherigen spanischen Übersetzungen von Reinações de Narizinho anzustellen. Angefangen bei den klassischen Versionen aus Argentinien (1961), schließt der Vergleich auch die 2010 in Chile veröffentlichte Version sowie die 2019 in Kolumbien fertiggestellte Übersetzung des Werkes ein. Anschließend werden die zur Veröffentlichung des aktuellen Bandes in Chile ausgewählten Erzählungen übersetzt. Die theoretischen Diskussionen zu den für dieses Projekt relevanten Strategien der Übersetzung stützen sich dabei auf die in den Translationswissenschaften bereits erforschten Überlegungen, wie sie u.a. von Antoine Berman (2014) und Friedrich Schleiermacher (1813) vorgetragen wurden, in denen es um den Erhalt des "Fremden" geht, das in den Sprach- und Wahrnehmungsraum des lesenden Publikums hinübergeleitet werden muss. Andererseits gibt es stets die Möglichkeit, eine Übersetzung der Zielkultur anzunähern mit dem bestimmten Ziel, die Rezeption des fremdsprachigen Werkes in einem anderen kulturellen Kontext zu erleichtern. Diese Standpunkte werden Teil der Diskussion sein, die zu den Entscheidungen führen soll, wenn es darum geht, Lobato und die brasilianische Kultur in den Sprach - und Wahrnehmungsraum des chilenischen Publikums hinüberzuleiten oder ihm näher zu bringen, indem er den kulturellen Werten eines spanischsprachigen Landes angepasst wird.

Biografie: Letícia Goellner ist Dozentin für Übersetzungswissenschaften an der Pontificia Universidad Católica de Chile (PUC Chile) am Fachbereich für Literatur- und Sprachwissenschaften im Studiengang Übersetzungswissenschaften. Sie ist Koordinatorin des weiterführenden Studiengangs für Literarische Übersetzung. 2018 war sie Dozentin am Arbeitsbereich für Fremdsprachen und Übersetzung der UnB (Universidad de Brasília) und forschte dort im Rahmen ihrer Post-Doc-Studien zu Literarischer Übersetzung. Sie ist promovierte Übersetzungswissenschaftlerin mit einem Doktortitel der UFSC (Universidade Federal de Santa Catarina, 2017). An der UFSC erhielt sie auch ihren Abschluss in Spanischer Literatur - und Sprachwissenschaft und wurde zur Stipendiatin des Studienprogramms Euro Brazilian Windows II ernannt, mit dem sie für 2 Semester an die Universidad de Deusto in Bilbao studierte.
2012 begann sie als Mitarbeiterein der Zeitschrift 'Cadernos de Tradução' (verfügbar in SciELo, WOS, Scopus), wo sie seit 2020 als internationale Herausgeberin tätig ist. Sie koordinert diverse Übersetzungsprojekte, unter denen die Übersetzung einer Auswahl von Monteiro Lobatos Erzählungen aus den Reinações de Narizinho ins Spanische, ein Kooperationsprojekt mit chilenischen Übersetzer*innen, das im Wettbewerb 'Creación Artística 2020' ausgewählt und durch die DAC (Dirección de Artes y Cultura) der VRI (Vicerrectoría de Investigación) der Pontifica Universidad Católica de Chile finanziert wird, besondere Erwähnung verdient. Zudem koordiniert sie das durch die kolumbianischen Botschaften in Brasilien und Chile unterstützte Projekt zur Übersetzung der modernistischen Chroniken des Autors Luis Tejada, deren Veröffentlichung für November 2020 geplant ist. Darüber hinaus betreut sie akademische Arbeiten zu Übersetzung und koordiniert diverse Veröffentlichungen verschiedener literarischer Gattungen, wie zum Beisiel, Übersetzungen von Gedichten, Prosa und Essays für die Zeitschrift LALT (Latin American Literature Today). Ihre Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Bereiche Literarische Übersetzung und Übersetzungstheorien.

 

Dr. SILVIO TAMASO D’ONOFRIO – Universität São Paulo (USP)

Vortrag 12: Monteiro Lobato gestern und heute

Überblick: Vor dem Hintergrund der behandelten Inhalte, der Reflexionen und Diskussionen, durch die sich die vier Tage der II Jornada Monteiro Lobato miteinander verknüpfen, sucht dieser Vortrag, den roten Fäden zu folgen, die sich durch Leben und Werk des bedeutenden brasilianischen Intellektuellen, Monteiro Lobato, ziehen. Liberalistisch und innovativ, haben Monteiro Lobatos Gedanken und Ideen auch nach mehr als einem Jahrhundert ihren Reiz nicht verloren und entziehen sich weiterhin den Versuchen einfacher Kategorisierung. Sein Werk von ungetrübter Aktualität wird auch zukünftige Diskussionen inspirieren, da es den Status eines Klassikers im Sinne Italo Calvinos (1991) erlangt hat und der fortbestehen wird, solange nicht ein neuer Index Librorum Prohibitorum erscheint.

Biografie: Mit einem M.A. und einen Doktortitel der Universität São Paulo (USP), konzentriert Sílvio D'Onofrio seine Forschungen auf die Bereiche der Geistesgeschichte, Kulturwissenschaften, Epistolgraphie, Archivforschung und der Digital Humanities. Als Mitarbeiter des Forschungsprojektes zur Brasilianischen Epistolographie an der USP, leitet er die Forschungsgruppe REGIONEM (Regional Estudos Multidisciplinares) und ist zudem Mitherausgeber einer internationalen Wissenschaftszeitschrift. Er war verantwortlich für den Ausbau des Edgard Cavalheiro-Archivs im Zentrum für Dokumentation Alexandre Eulalio do Instituto der Philosophischen Fakultät der Universidade Estadual de Campinas. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen u.a.: "Seat of the Muses or the Moolah?: The Quest for an Inclusive Archival Practice and the Edgard Cavalheiro Collection”. In: Chynoweth, Adele (Org.). Museums and the Working Class (London/New York: Routledge, 2020); “History and historian: yesterday and today”. In: Journal of Comparative Studies, (Daugavpils University, 2019); “Ruth Guimarães: Uma romancista negra na imprensa brasileira dos anos 1940”. Acervo: Jornal do Arquivo Nacional (Rio de Janeiro, vol. 33, n. 1, 2019) und das Nachwort zu einer Sammlung der Korrespondenz zwischen Monteiro Lobato und Lima Barreto (2. ed., Verso Brasil, 2017). Kontakt: opeltrezero[at]gmail.com

 

 

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II Jornada Monteiro Lobato Germersheim 2020

II JORNADA MONTEIRO LOBATO

FFLCH/Universidade de São Paulo – FTSK/Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg”

Germersheim 2020

Financiador: GLK-JGU

 

 

COMISSÃO ORGANIZADORA

 

coordenação

Profa. Dra. Cornelia Sieber – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

Prof. Dr. John Milton – Universidade de São Paulo (USP)

Profa. Dra. Vanete Santana-Dezmann – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

assistente da coordenação

Dr. Silvio Tamaso D’Onofrio – Universidade de São Paulo (USP)

Silvano Loureiro Pinto – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

emissão de certificados

Profa. Dra. Amaya O. M. de A. Prado – Universidade Federal do Mato Grosso do Sul (UFMS)

Éverton Campos Souza – Universidade Federal do Mato Grosso do Sul (UFMS)

Fabiane Lemos de Freitas Garcia, M.A. – Universidade Federal do Mato Grosso do Sul (UFMS)

Ms. Helen de Oliveira Silva – Universidade Estadual Paulista – Assis (UNESP)

Profa. Dra. Tania Regina de Luca – Universidade Estadual Paulista – Assis (UNESP)

divulgação

Ms. Anne Burgert – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg”

Prof. Dr. Emerson Tin – Faculdades de Campinas (FACAMP)

Profa. Dra. Nilce M. Pereira – Universidade Estadual Paulista – São José do Rio Preto (UNESP)

Dra. Silvia Cobelo – Universidade de São Paulo (USP)

Ms. Vanessa de Paula Hey – Universidade Federal do Paraná (UFPR)

entrevistas

Dr. Silvio Tamaso D’Onofrio – Universidade de São Paulo (USP)

tradução

Silvano Loureiro Pinto – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

design

Gabriel Sá – Magno Studio

Magno Silveira – Magno Studio

 

 

CONFERÊNCIAS & CONFERENCISTAS

 

Prof. Dr. JOHN MILTON – Universidade de São Paulo (USP)

Conferência I: Emília na gaiola, Hans Staden na panela, Peter Pan no banco dos réus e Lobato na cadeia: as adaptações de Monteiro Lobato.

Resumo: Esta apresentação, baseada no meu livro de 2019, Um País se Faz com Traduções e Tradutores: a importância da tradução e da adaptação na obra de Monteiro Lobato. (São Paulo: Martins Fontes), analisa as adaptações de Monteiro Lobato, especialmente Hans Staden (1927), Peter Pan (1930) e D. Quixote das Crianças (1936). Por meio das recontagens de Dona Benta, Lobato consegue inserir suas próprias opiniões nessas adaptações: em D. Quixote das Crianças, dá seus conselhos sobre como escrever a literatura infantojuvenil, e Emília, seguindo Dom Quixote, se torna louca; em Hans Staden, critica a colonização portuguesa e espanhola na América Latina e elogia os índios brasileiros, até aceitando o canibalismo deles, o que lhe trouxe a ira da Igreja Católica, e, em Peter Pan, compara o Brasil negativamente com a Inglaterra, uma das razões por seu encarceramento em 1941.

Biografia: John Milton formou-se em Literatura Inglesa e Espanhol na Universidade de Wales (Swansea) em 1978. Fez seu mestrado em Linguística Aplicada pela Pontifícia Universidade Católica de São Paulo (PUC/SP-1986) e seu doutorado em Literatura Inglesa pela Universidade de São Paulo (USP-1990). Atualmente, é Professor Titular em Estudos da Tradução na FFLCH-USP. Pesquisa, na área de tradução literária, a sociologia e a história da tradução no Brasil, bem como tradução e adaptação. Completou sua Livre Docência em 1999 e tornou-se Professor Titular em 2012. Foi coordenador dos cursos de Mestrado e Doutorado do Programa de Pós-graduação em Estudos da Tradução (TRADUSP-FFLCH-USP) de 2002 a 2015. É autor e tradutor de vários títulos. Publicou, em 2019, o livro Um país se faz com tradutores e traduções: a importância da tradução e da adaptação na obra de Monteiro Lobato, pela editora Martins Fontes – selo Martins. Contato: jmilton60[at]yahoo.com

 

Dr. JOSÉ VICENTE – Faculdade Zumbi dos Palmares

Conferência II: África, Monteiro Lobato e outras Questões

Resumo: em elaboração

Biografia: Advogado, é doutor em Educação pela Unimep. Mestre em Administração (Metodista Piracicaba), mestre em Direito (Escola Paulista de Direito). É fundador e reitor da Faculdade Zumbi dos Palmares, fundador presidente da Sociedade Afrobrasileira de Desenvolvimento Sócio Cultural (Afrobras), fundador e titular do Movimento Todos Pela Educação. Integra: a Comissão Nacional de Acompanhamento e Controle Social do Prouni (Conap), o Conselho Consultivo do Departamento de Pesquisas Judiciárias do Conselho Nacional de Justiça – CNJ, a Comissão de Acompanhamento do Sistema de Pontuação Diferenciada, a Comissão de Acompanhamento da Política de Inclusão da USP, o Conselho Superior de Estudos Avançados Federação das Indústrias do Estado de São Paulo (Fiesp), o Conselho Consultivo do Centro de Integração Empresa Escola (CIEE) e fundador e membro do Conselho Executivo da Comissão Arns. Autor de Discursos Afirmativos (Editora Unipalmares, 2018).

 

 

INTEGRANTES DO PROJETO “TRADUZINDO LOBATO”

 

Dra. VANETE SANTANA-DEZMANN – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

Biografia: Vanete Santana-Dezmann é professora de Tradução no Departamento de Espanhol e Português na Faculdade de Tradução, Linguística e Estudos Culturais (FTSK) da Universidade Johannes Gutenberg de Mainz. Realizou pós-doutorado em Estudos da Tradução na USP (2016), com estágio de pesquisa no Museu Goethe de Düsseldorf e financiamento da FAPESP. Tem mestrado (2002) e doutorado (2007) em Linguística Aplicada – Teorias de Tradução, pela UNICAMP, com estágio de pesquisa na Universidade Livre de Berlim e financiamento do DAAD e da CAPES. Realizou pesquisa de aperfeiçoamento em Teoria Literária na UNICAMP (1998), com financiamento do CNPq. É graduada em Letras – Licenciatura e Bacharelado – pela UNICAMP (1997). É consultora da Hessische Lehrkraftakademie e coordenadora voluntária das atividades de cultura brasileira da Volkshochschule-Neuss. De seu currículo fazem parte diversos artigos científicos, livros e palestras, dentre os quais se destaca o livro Hy Brasil – a construção de uma nação, que traz o resultado de sua pesquisa sobre as adaptações de Warhaftige Historia, de Hans Staden, feitas por Monteiro Lobato no contexto da formação da identidade nacional brasileira. Contato: vasantan[at]uni-mainz.de.

 

Dr. MARCEL VEJMELKA – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

Biografia: Marcel Vejmelka é coordenador de Relações Internacionais e professor do Departamento de Espanhol e Português na Faculdade 06 "Tradução, Linguística e Estudos Culturais" (FTSK), da Universidade Johannes Gutenberg de Mainz, em Germersheim, Alemanha. É ex-bolsista (pós-doutorado) do International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Universidade Justus-Liebig de Giessen (2007/8); possui Doutorado em Estudos Latino-americanos/Brasileiros - Freie Universität Berlin (2004); graduação em Tradução Português/Espanhol - Humboldt-Universität zu Berlin (2000). Tem experiência na área de Literatura, Cultura e Tradução, com ênfase em Literatura brasileira e hispano-americana, atuando principalmente nos seguintes temas: tradução literária, literatura brasileira e hispano-americana, mais recentemente está explorando tópicos da cultura popular (futebol, música e HQ). Seu CV está disponível em http://lattes.cnpq.br/5562230445012805.

 

LEON BECHTLUFT – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

STEPHANIE BECKER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

MAGDALENA GLEIS – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

FABIO GÄNSER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

KIM KÖRBER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

GERÔNIMO LOSS-BERGMANN – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

SILVANO LOUREIRO PINTO – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

LEANDRO-DUARTE MAR – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

MAX MAYER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

ISAAC MOLINA CHORRES – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

DANIEL SAWATZKY – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

DESIRÉE STRITZINGER – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

BEATRIZ VIANA DANTAS – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

ANNIKA WÜST – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

 

 

PALESTRAS & PALESTRANTES

 

Dr. EMERSON TIN – Faculdades de Campinas (FACAMP)

Palestra 1: “Acha conveniente uma carta nossa”? As cartas de Monteiro Lobato como meio de intervenção.

Resumo: Em carta ao amigo Godofredo Rangel, em 5 de setembro de 1943, Monteiro Lobato, reconhecendo quão volumosa era sua correspondência, afirmou jocosamente: “Minha correspondência geral é incrível. Tenho cartas de todo mundo importante desta terra e de outras. Se procurar bem, sou capaz de descobrir algum autógrafo do Pithecanthropus erectus...”. Em 15 de janeiro de 1947, a Cesídio Ambrogi, diria: “nunca deixei carta sem resposta. Acho uma grande incivilidade”. A partir desses trechos, podemos notar que a troca de cartas, para Monteiro Lobato, não se restringia apenas à circulação de notícias, mas, sobretudo, constituía-se, apesar de todas as críticas que o autor lhe fazia, em um meio de intervenção pedagógica, política e social.

Biografia: Emerson Tin tem graduação em Letras pela Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP – 1996), graduação em Ciências Jurídicas e Sociais pela Pontifícia Universidade Católica de Campinas (PUCCAMP – 1997), mestrado (2003) e doutorado (2007) em Teoria e História Literária pelo Instituto de Estudos da Linguagem da UNICAMP. Elabora suplementos e projetos de leitura para a Editora FTD desde 2005. Atualmente, é Professor de Literatura e Língua Portuguesa das Faculdades de Campinas (FACAMP). Participou da publicação dos livros Monteiro Lobato, livro a livro: Obra infantil (Editora da UNESP, 2009, ganhador do Prêmio Jabuti de Teoria e Crítica Literária e escolhido como melhor livro do ano de não ficção) e Monteiro Lobato, livro a livro: Obra adulta (Editora da UNESP, 2014). Integra, ao lado de Hélio Guimarães e Milena Ribeiro Martins, a Consultoria Técnica da Editora FTD para a reedição das obras de Monteiro Lobato. Já publicou os seguintes livros: A arte de escrever cartas (Editora da UNICAMP, 2005); Quanto o carteiro chegou... – Cartões-postais a Purezinha (Editora Moderna, 2006; organização com Marisa Lajolo); Antologia de poesia barroca brasileira (Companhia Editora Nacional, Lazúli, 2007); Para sempre: cinquenta cartas de amor de todos os tempos (Globo, 2009; prefácio de Renato Janine Ribeiro) e 318 citações do padre Antônio Vieira escolhidas e anotadas por Emerson Tin (Tordesilhas, 2011). Contato: emerson.tin[at]facamp.com.br

 

Dra. TANIA REGINA DE LUCA – Universidade Estadual Paulista – Assis (UNESP)

Palestra 2: Monteiro Lobato e a imprensa antes do Jeca Tatu.

Resumo: A bibliografia especializada de há muito já estabeleceu a importância da imprensa periódica para o processo de profissionalização dos escritores, situação que, no Brasil, estendeu-se até meados do século passado. Nesse contexto, o exemplo de Monteiro Lobato é particularmente interessante uma vez que, mesmo quando desenvolveu atividades que lhe proporcionavam meios extraliterários para sobreviver, ele também se devotou à escrita, tendo sido, pela vida a fora, assíduo colaborador de jornais e revistas, tradutor muito profícuo, editor e escritor dos mais festejados no seu tempo. Entretanto, ao longo da sua trajetória, a relação com a imprensa pautou-se por posturas bastante distintas, o que justifica a proposta de revisitar os seus anos iniciais, quando participar do mundo intelectual ainda se afigurava como um sonho distante. Que tipo de relação Lobato mantinha com os jornais antes dos famosos artigos de 1914? Que estratégias mobilizou para se aproximar dos periódicos, instâncias incontornáveis para todos os que aspiravam reconhecimento no mundo letrado? Estas as questões que se pretendem colocar em pauta.

Biografia: Tania Regina de Luca é formada em História, com mestrado e doutorado em História Social pela Universidade de São Paulo (USP), Professora Livre-Docente em História do Brasil Republicano, vinculada ao curso e programa de pós-graduação em História da UNESP/Assis e Pesquisadora Nível 1A do CNPq. Tem trabalhado com história da imprensa e dos intelectuais, com vários livros e artigos publicados sobre o tema. Contato: trdeluca[at]uol.com.br

 

 

Dra. NILCE PEREIRA – Universidade Estadual Paulista – São José do Rio Preto (UNESP)

Palestra 3: Ilustradores, ilustrações e aspectos visuais em obras produzidas ou traduzidas por Monteiro Lobato.

Resumo: A apresentação tratará das ilustrações na produção (especialmente infantil) de Monteiro Lobato, bem como nas obras traduzidas por ele, que compõem livros ilustrados em sua maior parte. Além de aspectos gerais das figuras, de como retratam acontecimentos e personagens nas histórias ou de como se podem constituir como narrativa, serão discutidas as maneiras por meio das quais as imagens se relacionam com os textos que acompanham e o seu papel na construção significativa das obras observadas.

Biografia: Nilce Pereira é docente da área de inglês do Departamento de Letras Modernas do Instituto de Biociências, Letras e Ciências Exatas (IBILCE) da Universidade Estadual Paulista (UNESP) e credenciada no Programa de Pós-Graduação em Letras do referido instituto, conduzindo pesquisas nas áreas de estudos da tradução, literatura e sistemas semióticos que envolvem a imagem estática. Possui graduação em Bacharelado em Letras com Habilitação de Tradutor pelo IBILCE/UNESP (1991), especialização em Estudos Avançados de Língua Inglesa pelo mesmo instituto (1998), mestrado em Estudos Linguísticos e Literários em Inglês pela Universidade de São Paulo (USP) (2003), doutorado em Estudos Linguísticos e Literários em Inglês pela mesma instituição (2008) - estágio “sanduíche” na Universidade de Surrey, Inglaterra (2005-2006) - e pós-doutorado em Linguística (linha de Estudos da Tradução) também pela USP (2014). Tem experiência na área de Letras, atuando nas frentes de ensino de língua, literatura e cultura inglesa, tradução/versão (inglês-português-inglês), revisão de textos (português/inglês), desenvolvimento de material didático/terminológico e estudo das relações entre texto e imagem em obras literárias ilustradas, livros infantis e histórias em quadrinhos, especialmente pela perspectiva dos estudos da tradução. Contato: nm.pereira[at]unesp.br

 

Dra. SILVIA COBELO – Universidade de São Paulo (USP)

Palestra 4: A apropriação do Saci Sarará e novidades da agência de Lobato na Argentina.

Resumo: Em agosto deste ano foi lançado em Buenos Aires o livro Saci Sarará pela Risco, que conta a história de Lúcio, um menino negro albino de uma só perna apelidado Saci, que descobre depois ser mesmo um. Escrito primeiramente em forma de roteiro de média metragem, o texto foi traduzido ao espanhol e atualizado diagramado com uma leitura urbana e mitológica com interferências gráficas editoriais; gerando-se uma dinâmica de criação entre autor & tradutor, ilustrador e editor. Durante o processo o texto passou modificações: paráfrases contextualizando folclore brasileiro, assim como características da cultura; a criação de um minilivro, excerto do Saci do Lobato adaptado pela mesma autora; assim como adequação do elemento cachimbo, hoje impróprio dentro do gênero infantil. Ao final, uma breve digressão sobre Agentes (Milton e Bandia, 2008), e o protagonismo de Lobato dentro da tradicional ponte cultural Brasil-Argentina (a qual ousamos recriar): promovendo traduções entre os dois países (Albieri, 2009); o Sítio do Pica-Pau Amarelo integralmente traduzido e distribuído pela América Latina (Milton, 2019); culminando com sua mudança para a capital buenairense, onde permaneceu por um ano, voltando ao Brasil pouco antes de sua morte.

Biografia: Silvia Cobelo é escritora, tradutora e pesquisadora sênior em três grupos de pesquisa registrados no Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico (CNPq). Após estudar as reescrituras do Quixote em seu mestrado (traduções) e doutorado (adaptações), pesquisa agora as adaptações intersemióticas cervantinas em seu pós-doutorado, na Faculdade de Filosofia, Letras e Ciências Humanas da Universidade de São Paulo (FFLCH-USP). Contato: silvia.cobelo[at]alumni.usp.br

 

 

Dra. MARINA DARMAROS – Universidade de São Paulo (USP)

Palestra 5: Emília, cidadã-modelo: “Monteiru Lobatu” na União Soviética.

Resumo: Apresento uma análise da tradução para o russo feita na União Soviética de Orden jioltogo diatla (1961) (em português, “Ordem do Pica-Pau Amarelo”), que inclui trechos de “As Reinações de Narizinho” e de “Memórias de Emília”. Para ser publicada, a tradução teve que sofrer diversas mudanças: referências à propriedade particular foram alteradas; o comportamento das personagens ganhou tom educacional e moralizante; críticas a historiadores e filósofos foram cortadas; e comentários racistas sobre Tia Nastácia foram amenizados. Além disso, todas as referências às figuras hollywoodianas que visitam o sítio foram omitidas.

Biografia: Marina Darmaros é mestra em Jornalismo Internacional pela Rossisski Universitet Drujbi Narodov e doutora pelo programa de Literatura e Cultura Russa da USP. Lecionou no departamento de Filologia da Universidade Estatal de Moscou Lomonóssov e foi correspondente em Moscou, entre 2007 e 2014, de grandes meios de comunicação, como a Radio France Internationale, Globo News, The Moscow Times e Folha de São Paulo. Seu principal objeto de pesquisa são os arquivos soviéticos, gatekeeping e censura, com especial interesse em Estudos da Tradução. Entre os autores que já pesquisou em traduções russas estão Monteiro Lobato e Jorge Amado, que tiveram grande ressonância na URSS. Contato: marinadarmaros[at]gmail.com

 

Dra. VANETE SANTANA-DEZMANN – Universidade de Mainz “Johannes Gutenberg” (JGU)

Palestra 6: Emília falando pelos cotovelos em alemão – A linguagem politicamente correta e a tradução de Reinações de Narizinho.

Resumo: O desafio de traduzir para o alemão do século XXI o dialeto caipira do início do século XX do interior de São Paulo - usado por Monteiro Lobato para caracterizar as personagens de Reinações de Narizinho e conferir um tom descontraído e oral ao texto, no estilo “água do pote” - tem gerado algumas reflexões sobre a linguagem politicamente correta e sobre o racismo que podem contribuir para uma análise mais aprofundada da obra infantil do autor de O Sítio do Picapau Amarelo. Meu objetivo ao abordar este tema é apresentar parte destas reflexões.

Biografia: Vanete Santana-Dezmann é professora de Tradução no Departamento de Espanhol e Português na Faculdade de Tradução, Linguística e Estudos Culturais (FTSK) da Universidade Johannes Gutenberg de Mainz. Realizou pós-doutorado em Estudos da Tradução na USP (2016), com estágio de pesquisa no Museu Goethe de Düsseldorf e financiamento da FAPESP. Tem mestrado (2002) e doutorado (2007) em Linguística Aplicada – Teorias de Tradução, pela UNICAMP, com estágio de pesquisa na Universidade Livre de Berlim e financiamento do DAAD e da CAPES. Realizou pesquisa de aperfeiçoamento em Teoria Literária na UNICAMP (1998), com financiamento do CNPq. É graduada em Letras – Licenciatura e Bacharelado – pela UNICAMP (1997). É consultora da Hessische Lehrkraftakademie e coordenadora voluntária das atividades de cultura brasileira da Volkshochschule-Neuss. De seu currículo fazem parte diversos artigos científicos, livros e palestras, dentre os quais se destaca o livro Hy Brasil – a construção de uma nação, que traz o resultado de sua pesquisa sobre as adaptações de Warhaftige Historia, de Hans Staden, feitas por Monteiro Lobato no contexto da formação da identidade nacional brasileira. Contato: vasantan[at]uni-mainz.de.

 

Dra. MARIANA BUSSAB – Escola Superior de Propaganda e Marketing (ESPM) e Casa de Cultura “Os Capoeira”

Palestra 7: A capoeira no Brasil, na Alemanha e em Monteiro Lobato.

Resumo: em elaboração

Biografia: Mariana possui doutorado em Gestão de Negócios Internacionais pela Escola Superior de Propaganda e Marketing (ESPM, Brasil) e mestrado e graduação nas mesmas áreas pela EAESP- FGV (Brasil). Atualmente leciona em diferentes disciplinas de Marketing e Branding para cursos de graduação na ESPM. Sua pesquisa tem particular interesse no consumo de produtos culturais. Já trabalhou como executiva de marketing em companhias como Johnson & Johnson e Schering-Plough. É responsável pela área administrativa da Associação Capoeira Mandinga. É também sócia-fundadora e diretora da Casa de Cultura Os Capoeira. Contato: bussab.mariana[at]gmail.com

 

Dra. MILENA RIBEIRO MARTINS – Universidade Federal do Paraná (UFPR)

Palestra 8: Negrinha, a ficção como denúncia.

Resumo: Apresentação e análise do conto “Negrinha”, de Monteiro Lobato, publicado em 1920, no mesmo ano de publicação de seu primeiro livro infantil, A menina do Narizinho arrebitado. A representação da violência contra a criança negra, órfã e sem nome perpetrada por uma senhora branca, católica e rica opõe dois extremos sociais, desnudando-os e instando o leitor a assumir uma determinada postura, que será discutida na análise. O ponto de vista do narrador e as estratégias de construção das duas personagens antípodas – Negrinha e Dona Inácia – são elementos fundamentais para compreensão da literatura realista e engajada de Lobato.

Biografia: Milena Ribeiro Martins é professora do Curso de Letras e da Pós-Graduação em Estudos Literários da Universidade Federal do Paraná (UFPR). Fez Licenciatura em Letras (1995), Mestrado em Letras (1998) e Doutorado em Teoria e História Literária (2003) na Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP). Atualmente, dedica-se ao ensino e à pesquisa dos seguintes temas e áreas: Literatura Brasileira, História da Literatura, História do Livro e da Leitura, Monteiro Lobato, Modernismo Brasileiro, Formação de Leitores e Biblioteca escolar. Contato: milenarm[at]hotmail.com

 

Dra. CILZA BIGNOTTO – Universidade Federal de Ouro Preto (UFOP)

Palestra 9: Tios, princesas e sacis: a representação de negros nos livros infantis de Monteiro Lobato e de outros autores da Primeira República.

Resumo: Como se dava a representação de personagens negras nos livros brasileiros para crianças do final do século XIX e das primeiras décadas do século XX? Como pensar as personagens negras da obra infantil de Monteiro Lobato em relação àquelas retratadas em livros anteriores e contemporâneos aos de sua autoria? A apresentação procura responder a estas perguntas, por meio da análise de livros como Histórias da nossa terra (1907), de Júlia Lopes de Almeida, Contos pátrios (1904), de Coelho Neto e Olavo Bilac, Flor Encarnada; Pérola da manhã: contos do folclore africano (1920), de Arnaldo Pereira Barreto, entre outros. A análise será ancorada nas hipóteses de M. O. Grenby sobre continuidades temáticas e formais na produção de literatura infantil (Children’s literature, Edinburgh University Press, 2008).

Biografia: Cilza Bignotto é professora de Teoria Literária e Literatura Brasileira na Universidade Federal de Ouro Preto (UFOP). Fez mestrado e doutorado em Teoria e História Literária no Instituto de Estudos da Linguagem (IEL) da Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP). Entre suas publicações, destacam-se capítulos de Monteiro Lobato livro a livro: obra infantil (2008), organizado por João Luís Ceccantini e Marisa Lajolo, e Monteiro Lobato livro a livro: obra adulta (2014), organizado por Marisa Lajolo. Publicou, em 2018, o livro Figuras de autor, figuras de editor: as práticas editoriais de Monteiro Lobato, pela Editora UNESP. Contato: cilzab[at]uol.com.br

 

Dra. AMAYA PRADO – Univeridade Federal do Mato Grosso do Sul (UFMS)

Palestra 10: Vozes de Jecas e Tias Nastácias no Inquérito sobre o Saci, em 1917.

Resumo: Ao transpor os depoimentos de leitores publicados no Estadão em 1917 para o livro O Saci Pererê: resultado de um inquérito, em 1918, Monteiro Lobato articula dois principais recursos, a polarização e a ironia, transformando-os em fios condutores cuja função é dar coesão ao trabalho. Presentes desde a dedicatória até o Epílogo, tais recursos mobilizam duplicidades problematizadoras, como “culto e inculto”, “erudito e popular”, “cidade e campo”, estendendo-as a todos os elementos possíveis, como vestuário, bebidas, cenário político, paisagens, ambientes. Do mesmo modo se sustenta a estrutura do livro, construído como uma narrativa, pela ficcionalização de seu percurso histórico. Aí se observa a presença de duas vozes distintas: a do Lobato articulista e a do Lobato editor, este com função de narrador, aquele como personagem. Duas vozes que se caracterizam por certo distanciamento no início do livro, mas que ao final se revelam unidas e coerentes na defesa de um ideal nacionalista interessado na construção de uma imagem verossímil para o Brasil.

Biografia: Amaya Prado possui graduação em Letras pela Universidade Estadual Paulista Júlio de Mesquita Filho (UNESP-1993), mestrado em Letras pela Universidade Federal de Mato Grosso do Sul (UFMS-2007) e doutorado em Letras pela Universidade Presbiteriana Mackenzie (2016). Atualmente, é professora titular da Universidade Federal de Mato Grosso do Sul. Tem experiência na área de Letras, com ênfase em Letras, atuando principalmente em: Literatura infantojuvenil, Leitura e Literaturas de Língua Espanhola. Contato: amaya.prado[at]gmail.com

 

Dra. LETÍCIA GOELLNER – Pontifícia Universidade Católica – Chile (PUC)

Palestra 11: Monteiro Lobato no Chile.

Resumo: O objetivo desta conferência é apresentar as primeiras reflexões acerca de um projeto de tradução das obras de Monteiro Lobato para o espanhol, que será desenvolvido a partir de 2020. A ideia principal deste trabalho é, inicialmente, cotejar as traduções existentes em espanhol da obra Reinações de Narizinho, começando pelas clássicas versões argentinas (1961) e incluindo a versão contemporânea publicada neste mesmo país (2010). Também será examinada a tradução desta obra realizada na Colômbia (2019). Em um segundo momento, executaremos a tradução dos contos selecionados deste volume para publicação no Chile. As discussões teóricas a respeito das estratégias de tradução, empregadas neste projeto, se apoiam em reflexões já bastante exploradas nos Estudos da Tradução, como as oferecidas por Antoine Berman (2014) e Friedrich Schleiermacher (1813), onde se discute a preservação do estrangeiro, levando-o até o universo do público receptor. Por outro lado, sempre existe a possibilidade de uma tradução que privilegie a cultura de chegada, com um propósito definido que facilite a recepção da obra estrangeira em outro contexto cultural. Essas abordagens serão discutidas para a tomada de decisões no momento de levar Lobato e a cultura brasileira até o público chileno ou acomodá-lo, adaptando-o aos valores culturais do país hispânico.

Biografia: Letícia Goellner é professora de Tradução na Pontificia Universidad Católica de Chile (PUC Chile), na Faculdade de Letras/Programa de Tradução. Atualmente é coordenadora do curso de especialização em Tradução Literária (nível pós-graduação). Foi professora na Universidade de Brasília (UnB, 2018) no Departamento de Línguas Estrangeiras e Tradução. Realizou um pós-doutorado com pesquisa sobre tradução literária (UnB, 2018). Tem doutorado em Estudos da Tradução pela Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC, 2017). É graduada em Letras – Língua Espanhola e Literaturas – pela UFSC e foi contemplada com bolsa de estudos do programa Euro Brazilian Windows para cursar um ano acadêmico na Universidad de Deusto, em Bilbao, Espanha. Colabora, desde 2012, no periódico Cadernos de Tradução (indexado em SciELo, WOS, Scopus) e em 2020 assume o cargo de editora internacional do periódico. No momento, coordena diversos projetos de tradução, dentre os quais se destaca a tradução para o espanhol, em parceria com tradutores chilenos, de uma seleção de contos de Monteiro Lobato do livro Reinações de Narizinho, projeto selecionado no concurso Creación Artística 2020, financiado pela Dirección de Artes y Cultura (DAC) – Vicerrectoría de Investigación (VRI) de la Pontificia Universidad Católica de Chile. Também coordena um projeto de tradução de crônicas modernistas do autor Luis Tejada, apoiado pelas Embaixadas da Colômbia no Brasil e no Chile, com publicação prevista para novembro de 2020. Além disso, dirige teses acadêmicas sobre tradução e coordena publicações de diferentes gêneros literários como, por exemplo, traduções de poesia, prosa e ensaios para a revista Latin American Literature Today (LALT). Suas áreas de interesse e pesquisa são: Tradução Literária e Teorias de Tradução.

 

Dr. SILVIO TAMASO D’ONOFRIO – Universidade de São Paulo (USP)

Palestra 12: Monteiro Lobato: Ontem e hoje.

Resumo: Diante dos conteúdos abordados, das reflexões e discussões que ocorrem durante os quatro dias de evento “II Jornada Monteiro Lobato”, a palestra buscará explorar os fios condutores que perpassam vida e obra do importante intelectual brasileiro, Monteiro Lobato. Libertário e inovador, o pensamento de Monteiro Lobato há mais de um século instiga e desafia aqueles que o tentam enquadrar. Sua obra, sempre candente, permanecerá em discussão pois adquiriu o estatuto de clássico, no sentido proposto por Ítalo Calvino (1991) e, como tal, não se esgotará enquanto não surgir outra edição do Index Librorum Prohibitorum.

Biografia: Mestre e doutor pela Universidade de São Paulo, Silvio D’Onofrio pesquisa nas áreas de História Intelectual e da Cultura, Epistolografia, Arquivos e Humanidades Digitais. É integrante do Núcleo de Estudos de Epistolografia Brasileira (USP), líder do grupo de pesquisas Regional Estudos Multidisciplinares (REGIONEM), membro em comitê editorial de periódico científico internacional e responsável pela implementação do Acervo Edgard Cavalheiro no Centro de Documentação Alexandre Eulalio do Instituto de Estudos da Linguagem da Universidade Estadual de Campinas. Entre suas últimas publicações, estão: “Seat of the Muses or the Moolah?: The Quest for an Inclusive Archival Practice and the Edgard Cavalheiro Collection”. In: Chynoweth, Adele (Org.). Museums and the Working Class (London/New York: Routledge, 2020 – no prelo); “History and historian: yesterday and today”, no Journal of Comparative Studies, (Daugavpils University, 2019); “Ruth Guimarães: Uma romancista negra na imprensa brasileira dos anos 1940”. Acervo: Jornal do Arquivo Nacional (Rio de Janeiro, vol. 33, n. 1, 2019) e posfácio em A correspondência entre Monteiro Lobato e Lima Barreto (2. ed., Verso Brasil, 2017). Contato:opeltrezero[at]gmail.com

 

 

MESA REDONDA: "O DESAFIO DE PUBLICAR LOBATO NO SÉCULO XXI

MELL BRITES – Companhia das Letras
©RenatoParada

Editora executiva da área infantil da Companhia das Letras, mestra em Literatura Brasileira pela USP, com pesquisa sobre a infância e os livros infantis de Clarice Lispector. Ministra um curso livre de aperfeiçoamento sobre literatura infantil no Instituto Tomie Ohtake e é professora convidada da “Pós-Graduação Literatura para Crianças e Jovens” do Instituto Vera Cruz. À frente da Companhia das Letrinhas, recebeu diversos prêmios pelas suas publicações, como o “New Horizons – Digital Prize” (Bolonha, Itália, 2012), e foi finalista do “BOP – Best Children’s Publisher of the Year” (Bolonha, Itália) em 2017, 2019 e 2020. Foi bolsista na Internationale Jugendbibliothek (Alemanha) em 2018 e publicou diversos artigos e resenhas sobre o universo da literatura infantil.

 

 

MELL BRISABEL LOPES COELHO – Editora FTD

Isabel Lopes Coelho é Gerente Editorial de Projetos Especiais (Literatura Infantil e Juvenil e Livros Didáticos) da FTD Educação, uma das maiores editoras educacionais do Brasil. Por 12 anos foi Diretora do Departamento Infanto-Juvenil da Editora Cosac Naify. Sob seu comando, a Cosac Naify foi premiada com o “BOP - Melhor Editora Infantil do Ano” (2012) na Feira do Livro Infantil de Bolonha, bem como ganhou o “Prêmio New Horizon” (2011) e três menções honrosas, na mesma feira. Também foi finalista no prêmio “The International Trade Children’s and Young Adult Publisher na London Book Fair” (2014). Entre suas conquistas editoriais, publicou pela primeira vez no Brasil obras de autores importantes, como Maurice Sendak, e especialistas em livros infantis como Peter Hunt e Maria Nikolajeva. Convidada a participar de eventos internacionais como o Salon du Livre et de la Presse Jeunesse (França, 2006 e 2012), Minimondi (Itália, 2007), e I Encontro Latino-Americano de Editoras para Crianças e Jovens (Colômbia, 2009), foi bolsista do Program Courants du Monde (Paris, França, 2012) e do Intenationale Jugendbibliothek (Munique, Alemanha, 2015). É doutora em Literatura Comparada pela Universidade de São Paulo, com um estudo sobre literatura infantil em Estudos Comparados. Ela também é palestrante especializada em assuntos de publicação, literatura infantil e livros ilustrados.

Contato: https://www.linkedin.com/in/belcoelho

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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